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AutorenbildKarin Ilg

Es sommert!

Es sommert! Mehr noch: Es tomatelt und gurkelt was das Zeug hält! Die Bromberren schmecken nach Brombeeren und nicht nach bitterer Zitrone, wie unlängst noch. Die Traube hängt voller dunkler, schwerer Früchte, der Wettlauf um den süßen Saft beginnt. Wer wird gewinnen? Die Wespen oder ich mit dem Entsafter? Es riecht nach würzigem Heu! Der schönste Duft der Welt eigentlich, zumindest für mich!

Die spinnen, die Hühner! Unsere Hühner folgen Ihrem Fortpflanzungstrieb und glucken was das Zeug hält. Unsere älteste Tochter leidet ebenfalls unter Sommergefühlen. Sie meint es sei die richtige Jahrezeit die Hühnerdamen in Ihrem Bestreben zu unterstützen und quartiert zwei, der scheinbar willigsten Exemplare, eilends in umfunktionierte Hasenställe ein. Da hocken Sie nun. Mittlerweile den zwanzigsten Tag auf einem guten Dutzend Eier. Ab dem einundzwanzigsten wird´s dann richtig spannend!

Zwangsbegluckt!

Dabei, das sei so ganz nebenbei mal erwähnt, das Kandidatin Nummer eins nur eben mal ein Ei legen wollte, dazu friedlich in Ihrem Legenest saß, dort von Franka als eindeutig gluckengeeignet identifiziert wurde, und schwups wurde das Tier auf die bereitgelegten ein Dutzend Eier gesetzt, wo sie zuerst einmal überaus widerwillig sitzen blieb. Resigniert sitzt sie da jetzt immer noch, aber erst, als jeglicher Fluchtversuch der ersten Tage, konsequent durch Frankas strikte Überwachung vereitelt wurde. Sowas nennt man dann „zwangsbeglucken“! Das Pupertier in der nachpupertären Phase sommert auch! Franka ist übrigens unsere älteste Tochter und zwar so alt, dass sie sich eigentlich schon in der nachpupertären Phase befinden sollte. Manchmal kommen mir da Zweifel. Denn Sie macht hin und wieder noch sehr „unerwachsene“ Dinge.Unser Hund Wolle bekam dass letztens zu spüren. Franka hatte den genialen Einfall, an Ihm eine, so nannte Sie es, "stimmungsaufhellende Maßnahme" durchzuführen. Der arme Hund, ob der Hitze und seiner Unterwolle eh schon leidend, wurde kurzerhand mit Waldorfaquarellfarben in allen Regenbogenfarben bemalt. Man muss schon sagen, diese Farben, obwohl wasserlöslich, halten sich ganz hervorragend in Wolle´s schneeweißem Hundehaar. Liebe Leser, den Anblick möchte ich Ihnen auf jeden Fall ersparen, das arme Tier sieht aus wie ein Regenbogenfisch. Regenbogenfisch als Haus- und Hofwärter? Jetzt haben wir also einen Regenbogenfisch, der über Haus und Hof wacht. Ich finde das in höchstem Maße kompetenzmindernd für einen Hofhund. In Amerika würde so ein Hund glatt den Besitzer verklagen! Da hat Franka noch einmal Glück gehabt. Wolle aber wedelt nur treuherzig mit seinem Regenbogenschwanz und hechelt weiter vor sich hin. Soviel also zur nachpupertären Phase unseres Nachwuchses. Sommer oder nicht? Das ist hier die Frage?

Verehrter Leser, verehrte Leserin, mag sein dass es, so Sie diese Zeilen lesen, schon nicht mehr ganz sommerlich ist hier bei uns. Kaum traut man sich das Wort Sommer für diese Jahreszeit zu verwenden. Aber irgendwie hat er die letzten Tage ja doch noch die Kurve gekriegt. So ein Sommer ist ja irgendwie auch Ansichtssache. Wir sind eben verwöhnt, hier im sonnigen Süden. Das wird uns spätestens dann klar, wenn unsere russische Austausschülerin vor der Anreise frägt ob Sie für die nächsten 8 Wochen in Deutschland denn überhaupt eine Jacke einpacken soll. Tja, andere Länder andere Sommertemperaturen! Ich drücke Ihnen und uns die Daumen das aus „diesem“ Sommer zumindest noch ein ordentlicher „Altweibersommer“ wird. Und wenn´s herbstelt? ...ist da ja noch die Spielscheune für Ihre Kinder, das gemütliche Sofa und der Lesesessel, oder die warmen Thermalbäder der Umgebung und viele kleine und große Kurzweiligkeiten mehr. Ach ja, außerdem in Arbeit: Eine Sommer- oder auch Winteroutdoorküche mit altem Küchenherd, Teekessel und Waffeleisen, gußeisenen Pfannen, einer Kaffeemühle und alles, was in Oma´s Küche sonst noch so für das ordentliche Haushalten von Nöten war. Kochen Sie darin wie zu meiner Oma Gertruds Zeiten. Der Nutzungszeitraum ist da abhängig von Ihrem Wärmebedürfnis, daneben ein Saunahäuschen… Ich sehe die Gäste schon nach dem Saunagang neben dem alten Küchenherd in der Sommer-Winterküche sitzen und Tee schlürfen…und da ist noch… aber das wird nicht verraten. Lassen Sie sich überraschen! Die Gegend hat viel zu bieten, auch wenn die Sonne zickt! Genießen Sie den Augenblick! Vielleicht auf bald hier bei uns auf dem Lande! Ihre Karin Ilg

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