Am Start: Türchen Nr 18
Gehören für euch im Urlaub auch ein Stapel guter Bücher dazu?
Vielleicht werdet ihr dann in den Ferienwohnungen fündig.
Dort steht eine handverlesene Auswahl an Büchern, die euch, mit etwas Glück, genauso gut gefallen wie mir.Ganz besonders liebe ich es, wenn die Geschichten an Orten spielen, die man kennt – in diesem Fall sind es Orte, die ihr als Schöngeistergäste vielleicht bald kennenlernen werdet.
Eines davon liebe ich besonders: Es heißt „Schmelzwasser“ von Patrick Tschan.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1947 bis 1962 im nahen Städtchen Überlingen am Bodensee und erzählt von drei mutigen und unheimlich gewitzten Frauen: Emelie Reber, der Buchhändlerin, Ilse Krechter, die einen Friseursalon eröffnet, und Hildegart Zahnlaub.
Letztere verkauft ungehörigerweise Lewis-Jeans an die Damenwelt und unter der Theke durch, so ganz nebenbei, Beate Uhse Artikel. Unterstützt werden sie von Ignaz Frank, einem aus dem Exil zurückgekehrten Juden, der sich seinen Lebensunterhalt unter anderem mit dem Verfassen von Werbeslogans für Maggi-Suppen verdient.
Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Überlinger sich nicht dem Vergessen hingeben und die Vergangenheit unter den Teppich kehren – wenn auch mit recht unkonventionellen Methoden.
Jedes Mal, wenn ich durch die schmalen Überlinger Gassen gehe oder auf dem Wochenmarkt meine Einkäufe erledige, fühle ich mich in die Zeit nach dem Krieg versetzt. Ich stelle mir vor, wo wohl die Buchhandlung oder der Friseursalon untergebracht gewesen sein könnten. Ich sehe die drei vor mir, wie sie jeden Donnerstagabend bei Felchen und Chablis in Emelies Küche sitzen und Pläne für die Zukunft schmieden, um die Überlinger Bürger auf den rechten Weg zu bringen.
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